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Ist mein Sulky zu schwer (für längere Distanzen)?

Verfasst: Sonntag 10. April 2016, 20:16
von greenorest
Hallo,

mein 90 cm- Shetty (Gewicht 140kg, guter Trainingszustand, nicht zu fett) fahre ich mit einem Maier Pony Sulky Komfort, mit Bremse. Der Wagen wiegt 35-40 kg bei Spurbreite 115 cm (Herstellerangabe, ich konnte ihn noch nicht nachwiegen). Ich selbst wiege knapp 60 kg.

Fahrgelände: Hügelig bis bergig, viele befestigte Wege.

Das Pony ist seit nun fast 4 Jahren gefahren und läuft super vor dem Wagen, ist Distanzen bis 44 km gelaufen. Von Anfang an fällt allerdings eines auf: Das sonst sehr temperamentvolle und lauffreudige Pony muss man vor dem Wagen eher antreiben. Ausnahme: Ein anderes Pferd geht vor oder hat vor kurzem überholt. Er ist nicht "faul" oder "langsam" aber ich habe doch öfter den Eindruck, dass Pony sich denkt "oje, die Steigung ist aber lang, könnten wir nicht Schritt gehen?" Nach Aufforderung trabt er dann durchaus weiter (und mit guten Regenerationwerten) aber er würde eben auch langsamer machen. Am Langzügel oder vor dem superleichten Kindenschlitten ist das Pony flotter.

Ich frage mich daher manchmal, ob mein Sulky vielleicht doch ein wenig überdimensioniert für mein ja doch ziemlich kleines Pony ist. An mir selbst kann ich kein Gewicht mehr einsparen, ohne untergewichtig zu werden... Auf der anderen Seite liebe ich den Sulky für seine super-sichere Straßenlage und die sichere Sitzposition (bei einem Sulky ohne Querstange vor dem Sitz hätte ich bei dem ein oder anderen Erschrecker schonmal unter dem Sulky gelegen...)

Was meint ihr? Ist die Sache ein Trainigsfrage, dass das Pony auch ohne "Zug" durch ein anderes Pferd mit voller Motivation flott vorwärts läuft? Oder könnte es doch sein, dass mein Sulky eher etwas zu schwer ist? (Mein Sulky hat eine deutlich größere Spurbreite als andere Maier-Sulkys des gleichen Modells, könnte daher sein, dass er eher noch etwas schwerer ist als angegeben).

Und: Wie rausfinden? Leider gibt es ja sehr wenige Shettyfahrer und die bekannten Sulkybauer sind so weit weg, dass man dort nicht mal eben für eine Probefahrt hinfahren kann... Ich zögere natürlich, auf "gut Glück" einen leichteren Sulky zu bestellen....

PS: Eine Bremse benötige ich in unserem Gelände. Ich habe Berge, da tut sich der Kleine doch wirklich schwer mit dem Aufhalten, wenn ich nicht mitbremse. Er kann es, aber es sieht sehr anstrengend aus...

Gruß Tina

Re: Ist mein Sulky zu schwer (für längere Distanzen)?

Verfasst: Sonntag 10. April 2016, 20:31
von polldi
Ich vermute, Du kannst auch mit anderem Sulky nicht viel einsparen.
Und selbst 20kg, was extrem viel Einsparung wäre, würde ja keine grosse Auswirkung beim Pony haben - spekuliere ich...

(Meine hat ca. 210-229kg/113cm/Sulky 65-70kg/Ich mit allem 65-70kg -- länger bergauf traben, womöglich noch unbefestigte Wege, kann ich mir auch nur begrenzt vorstellen. Wobei es bei uns oft steil, aber nicht lange bergauf geht. Reine "Laienspekulation")

Re: Ist mein Sulky zu schwer (für längere Distanzen)?

Verfasst: Sonntag 10. April 2016, 21:42
von HerrMann
Hast Du keine Personenwaage, die Du mit an Stall nehmen kannst? Mit Brett wiegen und dann Brett alleine.... Was wiegt der Sulky?

Re: Ist mein Sulky zu schwer (für längere Distanzen)?

Verfasst: Sonntag 10. April 2016, 22:08
von EFR
Schlecht ist vor allem tiefer Sand, da gehts den Kleinen schlecht. Ansonsten wirst du mit dem Shetty keine Rekorde aufstellen, auch mit 20kg weniger. Ist doch ok vom Gewicht her.

Re: Ist mein Sulky zu schwer (für längere Distanzen)?

Verfasst: Sonntag 10. April 2016, 23:24
von greenorest
Hallo,

danke! Um tiefen Boden muss man sich in meiner Gegend zumindest keine Sorgen machen, Sand gibts nur auf Reitplätzen...

Gruß Tina

Re: Ist mein Sulky zu schwer (für längere Distanzen)?

Verfasst: Sonntag 10. April 2016, 23:29
von Saphira
Wie ist es denn bei dir; wo ist die Motivation größer: wenn du im Training immer alleine die Berge hochjoggen müsstest oder in Begleitung eines weiteren Joggers?
So wie dein Kleiner nach den 44 km im bergigen! drauf war (und auch am nächsten Tag!) denke ich nicht, dass er Probleme mit dem Gewicht hatte.
Denke nicht zu viel nach, sondern starte (nach entsprechender Vorbereitung) einfach mal die geplante längere Strecke! Sollte er wider erwarten zwischendurch "schwächeln", wirst du es früh genug merken (dafür kennst du ihn gut genug)! Ich denke aber nicht, dass das der Fall sein wird; Alter und Trainingszustand sind dazu einfach zu "optimal" :wink:
(Mein Pony denkt übrigens "oje; die Steigung ist aber lang; könnten wir nicht Schritt gehen", obwohl wir ein (geschätztes) Gewichtsverhältnis von 160 kg (Gig inkl, mir) zu ca. 300 kg (Pony) haben. Die trabt dann von Anfang bis Ende zeitlupentempo und tut als wäre sie überfordert. Ich hab ihr das auch lange geglaubt; bis sie irgendwann mal "gut" drauf war und das ganze in der doppelten Geschwindigkeit ohne große Anstrengung flott hochtrabte 8)

Re: Ist mein Sulky zu schwer (für längere Distanzen)?

Verfasst: Montag 11. April 2016, 05:35
von EFR
Manche Pferde mögen den Zug an der Brust nicht so gerne, das muss nicht unbedingt Überanstrengung sein.

Re: Ist mein Sulky zu schwer (für längere Distanzen)?

Verfasst: Montag 11. April 2016, 10:28
von mido
bei meinen trabern war es eigendlich so das die schwächeren schneller die steigung hoch wollten und die starken im schritt gehen wollten und das auch konnten.
wenn die erholungswerte gut sind kann der wagen eigendlich nicht zu schwer sein... motivationsbremse vielleicht.
wir hatten mal ne faule die die steigung nicht hoch wollte. günter ist dann oben immer abgestiegen hat puls gemessen und gelobt und ein stückchen apfel gegeben. die wurde jedesmal schneller...

Re: Ist mein Sulky zu schwer (für längere Distanzen)?

Verfasst: Dienstag 12. April 2016, 16:59
von Esme Wetterwachs
Hm... Vielleicht ist das Geschirr nicht ganz ideal aus Sicht Deines Ponys?

Manche Pferde ziehen deutlich besser / lieber im Kummetgeschirr, andere bevorzugen im normalen Zug ein Brustblatt. Für den "schweren Zug" werden eigentlich immer Kummete verwendet. Ich kann allerdings nicht beurteilen, wo für ein Shetty der "schwere Zug" anfängt ;)

ca. 70% des eigenen Körpergewicht klingt bei 140 kg erst mal nicht nach "höllisch schwer", aber wenn ich bedenke, dass unsere Kutsche mit Fahrer auch ca. 70% eines unserer Pferde wiegt... mit unserem Wagen würde ich sicher keine Distanz fahren. 20 kg Ersparnis am Wagen macht prozentual gesehen schon nochmal ganz schön was aus.

Was ich beobachtet habe, dass es sehr schwierig ist, ein Shetty mit einem Brustblatt anatomisch korrekt anzuschirren. Oft ist der Halsansatz so tief, dass es unmöglich ist, das Brustblatt zwei Finger breit über dem Buggelenk anzulegen. Ist dies aufgrund des Gebäudes mit dem vorhandenen Geschirr nicht möglich, ziehen die kleinen Kerlchen mit dem Buggelenk. Vielleicht auch eine mögliche "Bremse"?

Vielleicht ist bei den Ideen ja irgendwas dabei, das Du brauchen kannst ;)
Viel Spaß bei den kommenden Fahrten! LG