Marathon Nord 2018

Meinung- und Erfahrungsaustausch zu den Ritten

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Jolly
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Mai 2018 18 19:08

Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Jolly

araberbirgit hat geschrieben:... Ich persönlich finde es nicht zu viel Arbeit dann die Taschen gut sichtbar längs des Anhängers oder auf dem Grünstreifen abzulegen. !
Darf ich fragen, wieviele Ritte du veranstaltest hast auf denen du das so realisieren konntest?
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Sigrun
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Mai 2018 18 19:20

Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Sigrun

araberbirgit hat geschrieben:Man muß mir kein Pausenplätzchen herrichten - ich möchte nur nicht erst einmal Autofahrer suchen und finden, die eventuell Gepäck mitgenommen haben oder in einem Hänger mit dem Pferd an der Hand rumkramen müssen, um dann vielleicht auch nur ein Teil wieder zu finden
Es tut mir leid, aber es ist absolut nicht selbstverständlich, dass der Veranstalter den Krempel der Reiter mitnimmt, und es gibt diesen Service in der Breite auch erst seit ein paar Jahren, und ich weiß nicht, ob es überall so gehandhabt wird.

Normalerweise muss jeder Trosslose immer wen Nettes suchen und finden, der ihm seine Sachen mitnimmt, oder den Tross von jemand anderem, der in etwa dasselbe Tempo reitet, mit in Anspruch nehmen (was normalerweise auch gern gewährt wird, wenn man sich bedankt und es nicht immer so macht) oder alles, was er braucht, am Pferd mitführen und entsprechend reiten. Trosslose werden von anderen mitgetrosst - das ist so, man muss sich dessen bewusst sein und sich entsprechend bedanken, wenn man Hilfe bekommt, und sie ggf. eben auch suchen.

Einfordern kann man sie nicht - weder vom Veranstalter noch von den anderen Teilnehmern. Dass man sie auf vielen Ritten trotzdem ungefragt bekommt, ist ein besonderes Verdienst der Veranstalter und der Kameradschaftlichkeit, keine Leistung, die man erwarten und schon mal gar keine Leistung, die man regelmäßig einfordern kann.

Die leistungsbegrenzenden Faktoren liegen bei der breiten Masse der Reiter nicht in der Kondition des Pferdes.

Kleiner Tipp: für jeden Stopp eine eigene Tüte, gut verschnürt, und gut sichtbar beschriftet. Auch als Veranstalter-Tross (ich hab es ja nun schon ein paar Mal gemacht) räumt man u.a. mal hektisch ein und aus und kann sich dann nicht merken, wem die Tüte mit der grünen Decke und dem roten Band darauf war und in welchem Stopp der oder diejenige sie wieder brauchen wird.
Zuletzt geändert von Sigrun am Freitag 18. Mai 2018, 19:24, insgesamt 3-mal geändert.
"Nicht das Reitsystem als solches ist ausschlaggebend, ob sich die Reiterei auf einem Wellenberg oder in einem Wellental befindet, sondern ausschließlich die Art, wie es vom Menschen gehandhabt wird. (Kurt Albrecht)
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Sigrun
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Mai 2018 18 19:20

Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Sigrun

Jolly hat geschrieben:
araberbirgit hat geschrieben:... Ich persönlich finde es nicht zu viel Arbeit dann die Taschen gut sichtbar längs des Anhängers oder auf dem Grünstreifen abzulegen. !
Darf ich fragen, wieviele Ritte du veranstaltest hast auf denen du das so realisieren konntest?
Und zwar ggf. für mehrere Trosslose in mehreren Stopps mit einem sich über mehrere Stunden auseinanderziehenden Teilnehmerfeld?

Vielleicht wäre es eine Lösung, ein "Trosspaket" zubuchen zu lassen, das in etwa den realen Kosten eines Trossers entspricht (Spritgeld, Verpflegung über die gesamte Zeit und 1x Essen gehen nach dem Ritt) für jeden Helfer, der die Trosstüte mitnimmt und dann gut sichtbar auslegt.
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Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Beta

Huch, ich wollte keine große Diskussion losbrechen. Ich habe Glück, dass ich meinen Krempel beim Tross einer lieben Reiterin unterbringen konnte. Ich denke, dass das ganz prima klappen wird. Und natürlich werde ich selbst die Sachen rausholen und wieder verstauen sowie auffüllen. Morgen Abend wird dann auch mein eigener Tross eintrudeln. :D
Ich freue mich auf einen tollen Ritt mit schönen Wegen! In diesem Sinne: allen eine geruhsame Nacht & schöne Pfingsten!
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Sigrun
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Mai 2018 19 08:35

Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Sigrun

Du hast das Glück, dass Du kein Problem damit hast, um Hilfe zu fragen und Dich zu bedanken. Und schon wird Dir geholfen :D

Ich wünsche euch allen ganz viel Spaß, herrliche Strecken und schöne Erlebnisse !
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araberbirgit
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Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von araberbirgit

@Sigrun - wer hat Dir denn gesagt, daß ich mich nicht für Hilfe bedanke???? Klar fragt man sich durch und bittet um Hilfe - ich bin schon länger dabei also kenne ich auch solche Abläufe. Ich finde Deine indirekten Unterstellungen schon krass! Doch wenn der Veranstalter (die Veranstalter) mitreiten, dann hast Du unterwegs oft keinen Ansprechpartner und dann rennst Du in der Pause hin und her und bekommst von dem einen oder anderen Teilnehmer !! etwas Wasser ab (nach Futter frage ich dann schon gar nicht). Und wie soll ich mich unterwegs dann selber kümmern?

Und Tanja - HALLO ????- ich muß kein Veranstalter werden um das beurteilen zu können. Es gibt eben auch Ritte, wo der Veranstalter auch außerhalb der Pausenpunkte für Wasser sorgt und zumindest in den Pausenpunkten MUSS Wasser vorhanden sein (zum trinken, wohlgemerkt) ! Ich wüßte nicht, daß da fortan jeder Veranstalter darauf verzichten darf.

Und noch einmal = so weit ich es weiß, muß lt. Reglement in den Pausen Wasser vorhanden sein, ansonsten ist der Ritt nicht regelkonform ?! So weit wollte ich in der Diskussion hier gar nicht gehen und wie Du schon sagst, andere haben auch kein Problem unterwegs Bauernhöfe unterwegs nach Wasserspenden für ihr Pferd zu befragen - ist aber nicht "meine" Auffassung von einem Distanzritt
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Rennsemmel
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Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Rennsemmel

Ja, ich finde auch, wenn kein Wasser in einer Pause da = nicht reglementskonform = den Ritt nicht mehr veranstalten.

Ich finde es ziemlich heftig, wegen eines blöd gelaufenen Rittes so scharf zu schießen! Wir brauchen Veranstalter und dürfen denen nicht die Laune verderben, auch wenn im Einzelfall mal was nicht so gut gelaufen ist.

Gruß
Doro
Stets trosslos unterwegs gewesen bis mittlerer LDF und langer MTF und immer so organisiert, dass im Notfall improvisiert werden konnte - mit guter Laune

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Gruß von Doro mit neuem Motto:

wer den Weg kennt, braucht kein schnelles Pferd.
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Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Jolly

Birgit, lass Dir versichern, dass sich vieles relativiert, wenn man einmal die Rolle getauscht hat. Bevor du darüber urteilst, was für einen Veranstalter machbar oder ein leichtes ist, solltest du wissen, wovon Du redest. Ansonsten glaube ich, das viele Veranstalter das gleiche denken wie ich: spinnt die? Das muss ich mir nicht antun und lasse es mit dem veranstalten halt bleiben...
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Sigrun
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Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Sigrun

Veranstalter müssen noch viel mehr betteln gehen als ein einzelner trossloser Reiter.
Und jeder Reiter mit Tross ist vorher auch betteln gegangen, sonst hätte er nämlich keinen Tross :wink:

Eigentlich reichte es, wenn Du einfach mal das Trossfahrzeug der Veranstaltung auf einem Ritt fährst ;-) Wenden in 3 Zügen rückwärts auf die Kreisstraße mit Wo-Mo-Geschoss und einem Anhänger, den Du nicht siehst, kannste, ne? 1 to Wasser schleppen in 3 Tagen sind kein Problem für Dich? Bisschen Orga, damit die richtige Trosstüte für den Trosslosen in der Spitzengruppe zusammen mit etwas Wasser, einer Bütt, TA und Helfern vorfahren kann, während Du noch dem letzten Reiter Snacks, Getränke und Wasser reichst und schon mal die Pferdeäppel und Heureste vom Pausenplatz räumst sowie die letzten Heusäcke einsammelst, sollte ja auch kein Problem sein. Und dann Wasser zurückkippen, Kanister wieder einräumen, Tisch abbauen, Snacks, Getränke, Kaffee usw. einräumen, damit Du pünktlich mit dem ganzen Gelumpe im nächsten Stopp bist und die Trosstüten bereit legen kannst.

Gesperrte Innenstädte halten Dich ebenso wenig auf wie Sackgassen, niedrige Eisenbahnbrücken oder huckelige Feldwege ... Deine gute Laune gerät auch nicht ins Wanken, wenn Du zum 3. Mal die 4x 30l aus dem Hänger wuchtest und die inzwischen nicht mehr sooo sauberen und ordentlichen Trosstüten auslegst und die Leute ihre Bananenschalen in die Schachtel mit den Haribos geworfen haben oder fragen, ob Du noch saubere Becher hast, weil sie ihren in der letzten Pause verkramt haben oder die Trosser Dir den Kuchen weggefuttert haben, während Du die Trosstüten ausgelegt hast, oder es einfach regnet und der ganze Kram schlammig und nass ist oder Du dir die Hängerklappe auf den Fuß hast knallen lassen oder dir 10 von den 4x 30l auf deine Hose gekippt hast oder dich ein dreckiges nasses Pferd beim Pulsmessen angerempelt und Dir auf den Fuß getreten ist ... Daneben machst Du noch ein bisschen Stoppleiter, schlichtest Streitigkeiten, regelst den Verkehr, kaufst ein ... und was sonst noch so an Kleinigkeiten anfällt.

Aber das richtige Feeling fürs Veranstalten bekommst du natürlich nur, wenn Du im Vorfeld des Rittes schon 3-4 Wochenenden mit Auto, Fahrrad und Pferd die Strecke kontrollierst, bei x Wald- und Feld- und Hofbesitzern betteln gehst, bei TAs betteln gehst, bei Helfern betteln gehst und 3 Wochen lang jeden Abend eine Stunde Mails von Leuten beantwortest, die dann doch nicht nennen, weil ihnen was dazwischen kommt.

Und natürlich nach dem Ganzen noch 2 Tage nicht nur die dreckigen Sachen Deiner Pferde aufräumst, sondern auch den Müll, die Kanister und alles andere für die Veranstaltung aufräumst ... Erst dann kriegst Du das richtige Feeling. Und das alles und noch viel mehr, machst Du natürlich nur, weil Du selber billig reiten willst, ist klar, ne?
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Lesley
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Mai 2018 19 21:33

Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Lesley

Danke, Sigrun!

Es mir jetzt schon in einigen Threads negativ aufgefallen, dass es Reiter gibt, die für 0,80 €/km ein ganz schönes Anspruchsdenken entwickelt haben.
Ja, Distanzreiten ist teuer als Reiter, aber du kannst dir sicher sein, dass der Veranstalter dein Vergnügen am Wochenende nochmals großzügig mitsponsort. Du kannst als Veranstalter nämlich froh sein, wenn du von den Kosten her bei +/-0 landest nach so einem WE - deinen persönlichen Einsatz und den deiner Helfer bezahlst du nämlich ganz allein und auch die TA verdienen sich an so einem WE beileibe keine goldene Nase.

Wenn man keine Tross auftreiben kann und die Pausen zu kurz sind zur Erholung, dann hängt man eben noch freiwillige Pause ran. Es geht bei den nationalen Schmuseritten doch um nichts.
"Mistakes are the proof that you are trying."

LDR bis 110 km - 1950 km i.d.W.
Abas
Mai 2018 19 23:01

Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Abas

Ich habe als Veranstalter im Zeitraum von 1993 - 2016 niemals die Reiter als Spaßbremse empfunden!
Spaßbremse waren in den letzten 2-3 Jahren der VDD selbst, und zwar die Geschäftsstelle, die JHV mit immer mehr bürokratischen Hürden sowie im Zeitraum 11/2015 - 11/2017 ein unfähiges sowie zerstrittenes Präsidium mit
Rücktritten, verbalen Schlammschlachten etc.
Die Reiter haben sich immer sportlich, fair und kameradschaftlich verhalten, ansonsten hätte ich niemals von 1993 - 2016 die Distanzritte „Lethe-Linie“ und „Land der Rappen“ veranstaltet! Das hätte ich mir nicht 22 Jahre angetan! Deshalb an dieser Stelle nochmal Danke an alle Reiter! Der VDD selbst ist die größte Spaßbremse für die Veranstalter!
andrea hassel
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Mai 2018 20 00:25

Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von andrea hassel

Da das Thema ja nun schon leicht abgedriftete ist, hier auch noch mein Senf dazu:
Wenn Veranstalter explizit ausschreiben, daß trossloses Reiten möglich ist, dann kann Ich als Reiter mich auf gewisse Serviceleistungen einstellen - Mitnahme von Trossutensilien, Bereitstellung von Wasser, oft wird sogar Verpflegung für den Reiter angeboten, teilweise auch die Mitnahme von Gespannen organisiert.
Das entbindet mich aber nicht von der Verantwortung, die ich für mich und mein Pferd auf dem Ritt habe. D.h. Im mindesten, daß ich mich informiere, was der Veranstalter unter dieser Möglichkeit versteht. Und mich darauf einstelle und vorbereite, und auch, daß ich erkenne, ob MIR unter diesen Umständen trossloses Reiten möglich und angenehm ist.
Die Erwartungshaltung mancher Leute, was andere für mein Hobby alles leisten sollten, für diese 80 ct/km, empfinde ich als immer mehr ausufernd...
Angekommen ist angekommen ... :biggrin
Paxi
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Mai 2018 20 08:33

Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Paxi

Gerade beim MN war es immer möglich, trosslos über die Strecke zu kommen, sogar dann, wenn im Extremfall nur ein einziger Trosser auf 15 bis 20 Reitende kam. Voraussetzung aber: Du bist recht autark, brauchst kaum mehr als Wasser und Gras für dein Pferd, kannst weiteren Bedarf am Pferd unterbringen bzw. bist recht bedüfnislos (z.B. in der Lage, vor dem Verdursten mal kurz die Wasserflasche bei einem Bauernhaus aufzufüllen - und auch fähig, deinen Zustand vor dem Kreislufkollaps zu erkennen).

Wenn du dann noch an drei Tagen hintereinander mit jeweils weniger als sechs Stunden Schlaf 180 bis über 200km zu reiten und anschließend ca. zwei Stunden zum Gespann-Nachholen nebst Abendessen während der Fahrt imstande bist, - dann, ja dann kannst du dich endgültig als Trosslos-Reiterin bezeichnen! (Aber meist sind die Bedingungen weniger krass, das Prinzip der Gegnseitigkeit greift, inbesondere Ersttäterinnen werden gut unterstützt; Voraussetzung, eben: maximale Anspruchslosigigkeit, s.o.)
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Sigrun
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Mai 2018 20 11:26

Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von Sigrun

Auch in den goldenen Zeiten des Bert musste man zusehen, dass man mitkam. Wer nicht mitkommt, bleibt zurück ;) Sowohl unterwegs als auch beim Gespanne-Nachholen. Oder damit leben, dass das eigene Pferd den ganzen Abend am Baum angebunden blieb oder man es an der Hand halten musste, weil Spargelessen dem mit dem Auto an dem Abend erstmal wichtiger war, als noch mal 50 km zm Start zurückfahren, um andere zu ihrem Gespann zurückzubringen. Das war dann schon manchmal richtig doof, wenn man sich nicht umziehen, waschen, kein Paddock bauen usw. konnte, aber es kam vor und man musste irgendwie damit umgehen. Die einen sind dann nicht mehr wiedergekommen, die anderen hatten beim nächsten Mal einen Tross und die dritten haben anders vorgesorgt, indem sie ihre Sachen anderen mitgegeben oder sich mit Mitreitern angefreundet haben.

Im Kleinen üben kann man das auf dem Markierritt. Da kann man mal probieren, wie es ist, den ganzen Tag im Sattel gesessen zu sein, von einem Gewitter durchnässt zu werden und dann in klitschnasser Hose in der drückenden Nachmittagssonne auf einer Wiese zu sitzen, hungrig, durstig, dreckig und zu warten, dass ein Gespann (wahrscheinlich ist es nicht das eigene) kommt, in dem vielleicht irgendwas ist, was man jetzt braucht. Wengstens Wasser. Seitdem reite ich bei Regen nicht mehr mit Baumwollhosen *g* Doof ist es immer noch, aber es passiert halt. Distanzreiten ist ein Ausdauersport.
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Mai 2018 20 13:05

Re: Marathon Nord 2018

Beitrag von araberbirgit

Also Leute - nun reite ich schon zig Jahre und bin kein Neuling und fast immer Trosslos unterwegs gewesen. Ohne den Service den getrosste Reiter haben konnte ich gut damit leben - hatte auch keine Probleme damit. Und ich war einer derjenigen die auf Berts "reduzierten Ritten" hier oben unterwegs waren und habe jedes Mal geflucht da Wege oft Buschwerk waren mich aber trotzdem an der schönen Strecke erfreut. Habe nie den Service gehabt, bereits bei Ankunft einen aufgebauten Paddock vorzufinden und habe mich nicht darüber beklagt inkl. Hagel und Dauerregen, der aus den Schuhen lief und man kaputt und durchgefroren war. Ich bin auch echt hart im nehmen und reite selbst nach Sturz und gebrochener Hand ins Ziel und bleibe bis zum nächsten Tag zur NU . ABER Wasser für das Pferd in einer Pause ist für mich ein MUSS !! Vor allem, wenn es warm ist und unterwegs keine Pfützen vorhanden sind. Das sind alle 20-30 km und das muß vorbereitet werden, da sich bekanntlich !! das Starterfeld auseinanderzieht und man beim letzten Reiter der Truppe schon die Schnellen am nächsten Stopp hat - das weiß man !! Ich habe hier auch nicht von Snacks oder so geredet - das ist etwas, was ich schon gar nicht erwartet habe - mich aber tierisch gefreut, wenn dieser "Service" geboten wurde - dafür gab es dann ja auch meist ein zu füllendes Schweinchen! MEHR Erwartung habe ich ja gar nicht an einen Ritt und wenn ich weiß (so wie bei diesen Ritten) daß es nicht klappt mit dem Wasser oder auch dem Fresspäcken fürs Pferd - zumal wenn nicht ausreichend Gras in der Pause vorhanden ist - dann kann ich diese Ritte keinem trosslosen empfehlen - aus meiner Erfahrung. Wie gesagt -- eigentlich tut es mir leid, daß diese Diskussion hier so läuft - - aber es wurde von einer Teilnehmerin gefragt und ich habe meine Erlebnisse geschildert und die Teilnehmerin hat ja nun auch Glück, daß der Tross nachkommt ! Ich wünsche eine schöne Veranstaltung und viel Spaß dabei
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