Moin moin ihr tapferen Reiter,
Die ersten Tage Diät liegen hinter mir. Ich nehme alles zurück, wie schön (und vor allem wie lecker) war doch die Weihnachtszeit! Aber wat mutt dat mutt. Gefühlt ist mein Körper schon komplett ausgezehrt. Er läuft quasi nur noch auf Notstrom. Die Waage und auch der Spiegel sagen jedoch etwas ganz anderes. Das nennt man dann wohl ein gestörtes Selbstbildnis. Nun denn, vielleicht eilt mein inneres Gefühl meinem äußeren Bild einfach nur voraus. Der Gedanke gefällt mir. Ich habe soeben beschlossen auch so zu reiten. Wenn mein inneres Gefühl mir vermittelt, das ich schon ein gutes Stück des Weges voran gekommen bin, dann wird der Rest folgen.
Aber alleine darauf verlasse ich mich natürlich nicht. Die Versuche, die Schrittlänge meines Pferdes zu erhöhen laufen auf Hochtouren. Jedoch bin ich noch nicht bei den angestrebten 10%. Aber wir sind auf einem guten Weg. Und wie sagte schon Schiller „Wer nichts wagt, der darf nichts hoffen“.
Was mich allerdings wundert, ist, das hier immer von 60 Reitern gesprochen wird. Soweit ich weiß haben 80 Personen eine Startplatzzusage. Aber es sind ja in der Regel nie alle die, die Nennen auch wirklich am Start. Wobei keine Regel ohne Ausnahme. Ich bin auf jeden Fall gespannt, mit wie vielen gleichgesinnten ich an den Start gehen darf.
Aktuell mache ich mir auch sehr viele Gedanken, wie ich die „Transe“ logistisch angehen werde.
• Mit einem oder zwei Gespannen
• Wohnwagen oder Wohnmobil
• Dementsprechend mit 2 Trossern oder einem, dann evtl. Abends das zweite Gespann nachholen
Bei der Frage ob zwei Gespanne oder nicht, stellt sich die Platzfrage in den Quartieren. Wobei sich diese Frage wahrscheinlich sowieso stellt - bei 60 – 80 Reitern.
Den Platzbedarf kurz mal durchgerechnet:
Länge des Gespanns (Standard WoMo mit Hänger) 11 Meter. Wenn die Hängerklappe noch aufgehen soll, dann ergibt das dann eher 12,5 Meter.
Breite des Gespanns, so das auf beiden Seiten die Tür noch aufgeht, sind dann so 3 Meter.
Pro Gespann sind das 37,5 qm.
Paddock fürs Pferd sollte meiner Meinung nach nicht schmäler als 5 Meter sein, besser 6 Meter, so dass das Pferd sich nicht so leicht beim Wälzen im Zaun verfängt.
Die Länge des Paddocks ergibt sich aus der Länge des Gespanns abzüglich dem individuellen Platz, der für Zelt, Sitzgruppe, Tisch, Pavillon oder was sonst noch gebraucht wird.
Somit komme ich auf 12,5 Meter mal 9 Meter für Pferd, Gespann und Individualbereich.
Auf 3 Seiten würde ich pro Teilnehmer nochmals 0,3 Meter zugeben um etwas Abstand zum Nachbarn zu haben. Auf der 4ten Seite rechne ich mit 1,5 Meter um Anteilsmäßig eine Durchfahrt mit einzuplanen.
Kommt summa summarum auf 14 Meter mal 9,6 Meter oder 13,1 Meter mal 10,5 Meter pro Teilnehmer (Je nachdem, ob die Durchfahrt längs oder quer zur Parkrichtung ist). Das entspricht Rund 135-138 qm Fläche pro Gespann. Ist jemand mit 2 Gespannen am Start, dürften nochmal rund 35-40 qm dazu kommen.
Die Orga braucht auch noch etwas Platz. Wenn jetzt alles was nicht unbedingt auf die Paddockwiese muss an einer Straße, Hof oder so parkt, dann würde ich sagen genügen 200 qm. Ist ansonsten keine Möglichkeit zum anderweitigen Parken in der Nähe, dann ist man ruckzuck beim 800 qm.
Wenn man jetzt den Mindestplatzbedarf der Teilnehmer und der Orga zusammenzählt, kommt man je nach Teilnehmerzahl (60 – 80) auf 8600 – 11300 qm wenn man bedenkt, das es Teilnehmer mit 2 Gespannen geben wird, kommt man auf bis zu 14500 qm pro Quartier.
Deshalb bin ich am überlegen doch nicht so moderat zu reiten, um nicht der letzte beim Kampf um die besten Plätze zu sein. Oder alternativ meinen Tross vor zu schicken. Wobei ich dann wieder zu einem 2ten Gespann tendiere. Aber ich weiß noch nicht, wie ich es mache.
Nach meiner Erfahrung gibt es auf Ritten immer auch alle Sorten Mensch. Vom egoistischen bis hin zum immer hilfsbereiten Reiter und natürlich Trosser. Daraus ergibt sich, das sich leider nicht jeder Teilnehmer mit einer kleinen Fläche begnügen wird, vor allem, wenn die ersten ankommen und die Wiese noch leer ist und es ausschaut, als ob es mehr als genug Platz für alle gibt. Es wird womöglich so sein wie beim Kampf um die beste Sonnenliege am Pool - Die Letzten beißen die Hunde (was übrigens ein großartiger Film ist). Nur das ein Handtuch nicht reichen wird um sich einen vernünftig großen Platz zu sichern.
Wie auch immer, wir werden es sehen.
Der Kommentar von DrSabine „Dokumentarfilm über TransGermania" lässt mich aufhorchen. Gibt es da schon einen „roten Faden“ für diese Doku über die „Transe“? Die Idee finde ich schonmal super! Gleichzeitig stresst mich der Gedanke. Natürlich will ich mich immer nur von meiner Schokoladen Seite zeigen (ich bekomme schon Hunger wenn ich nur Schokolade schreibe). Das stelle ich mir aber sehr anstrengend vor. Ich meine damit, schon mit einer Dusche und dem Komfort einer Wohnung sehe ich morgens aus wie ein „Ding von einem anderen Stern“. Aber damit wird mir die Entscheidung, ob ein oder zwei Gespanne erleichtert. Die Tendenz ist damit ganz klar zu einem zweiten Gespann mit Schminktisch im Wohnwagen.
Nochmal zu dem „roten Faden“ der Doku. Wenn dieser Interviews mit einzelnen Teilnehmern im Vorfeld vorsieht, dann fasst bitte auch solche Teilnehmer ins Auge, die nicht so hoch gehandelt werden. Schließlich sind das doch die schönsten Geschichten, wenn ein vermeintlicher Außenseiter am Ende die Nase vorn hat. Als Beispiel seien hier Abebe Bikila (den niemand kannte und der 1960 den olympischen Marathon barfuß gewann. Quelle: Wikipedia und Michael Köhlmeier über Abebe Bikila (
https://www.redbull.com/ch-de/theredbul ... ebe-bikila)) und Cliff Young (dem man die Teilnahme an einem Lauf ausreden wollte und der diesen dann nach 875 Kilometern mit 1,5 Tagen Vorsprung gewann. Quelle: Wikipedia und Netzathleten.de) neben vielen anderen genannt.
Knight-Rider